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„Bloß“ Abfall

■ NUKEM als Proliferationsrisiko

Daß die NUKEM mit Kernbrennstoffen handeln durfte, haben ihr Hessens Aufsichtsbehörden zugestanden. Daß die „Atommutter“ diese Kernbrennstoffe äußerst nachlässig behandelte, ist inzwischen aktenkundig und gerichtsbekannt. Da verschwanden in Hanau Kernbrennstoffe, die nach Monaten im Staubsaugerbeutel einer Putzfrau wieder auftauchten. Die Brennelementefabrik RBU entdeckte „per Zufall“ 25 Kg Uranoxid in einem alten Lagerschuppen – keiner hatte das strahlungsintensive Material vermißt. Und jetzt haben die NUKEM- Verantwortlichen, denen ein christdemokratischer Umweltminister die Bude dichtgemacht hat, die Stirn, 4.100 Gramm Plutonium zum „tauben Gestein“ zu erklären, über dessen Verbleib man sich keine weiteren Gedanken zu machen brauche.

Abgesehen von der unglaublichen Toxität dieses Stoffes, ist Plutonium auch in seinen angeblich nicht- spaltbaren Isotopen – in Atomwaffen eingesetzt – Spaltmaterial. Wenn die NUKEM dennoch versucht, diese 4.100 Gramm Plutonium der Öffentlichkeit als Abfall zu verkaufen, drängt sich der Verdacht auf eine in den sechziger Jahren stattgefundene Proliferation geradezu auf. Vielleicht haben Hessens Ministerpräsident Wallmann und sein Adlatus Weimar im Januar mehr als nur das Gras wachsen hören, das jetzt über den ganzen Atomfilz- und Transportskandal wachsen soll. Bleibt zu hoffen, daß die diversen Untersuchungsausschüsse mit den entsprechenden Rasenmähern ausgestattet sind. Klaus-Peter Klingelschmitt

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