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Zögernd verhandlungsbereit

■ Nach einigem Hin und Her ringt sich die Contra zu Verhandlungen am 18.Februar durch

Aus Managua Georg Hodel

„Wer Termine verschiebt oder gar Verhandlungen fernbleibt, den trifft die Verantwortung, wenn das Töten weitergeht“ - so der bundesdeutsche Politiker Hansjürgen Wischnewski (SPD) am Mittwoch abend in Managua verärgert, nachdem sich die antisandinistischen Contra–Rebellen nicht zu einem Vorbereitungstreffen für die kommende Waffenstillstandsrunde in Guatemala bereitfinden wollten. Der prominente Unterhändler der Sozialistischen Internationale hatte gemeinsam mit Nicaraguas Kirche versucht, die Contra–Rebellen zum ursprünglich vereinbarten Termin vom 10.Februar an den Verhandlungstisch zu bringen. Die Contra–Führung hatte am Montag zu verstehen gegeben, daß nach dem Verdikt des US–Parlaments Waffenstillstandsverhandlungen keinen Sinn mehr haben. Erst als der Sprecher des Weißen Hauses, Marlin Fitzwater, öffentlich erklärte, daß die US–Regierung auf die Weiterführung der Waffenstillstandsverhandlungen Wert lege, entschieden sich die Rebellen, den vom nicaraguanischen Kirchenoberhaupt, Kardinal Obando y Bravo, vorgeschlagenen Termin vom 18.Februar zu akzeptieren. Jetzt, nachdem auch die nicaraguanische Regierung diesen Termin bestätigt hat, sollte der Fortführung der Waffenstillstandsverhandlungen nichts mehr im Wege stehen. Contra–Führungsmitglied Pedro Joaquin Chamorro Jr. machte jedoch unmißverständlich klar, daß der „nicaraguanische Widerstand nicht von einer Position der Schwäche“ aus verhandeln wolle. Und Contra–Chef Adolfo Calero erklärte in Washington, daß der „Krieg auch ohne Hilfe Washingtons weitergeht“. Die Contra könne ihre Operationen noch etwa zwei Monate ungeeinschränkt weiterführen. Dann hänge es von der „Solidarität des amerikanischen Volkes“ ab, ob das Sandinistenregime zu Fall gebracht werden könne.

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