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*Üiftschwaden über der Bergstraße

Regierungspräsidium bestätigt: Bei der Herstellung von Phosphin, daß zur Begasung von Getreidesilos eingesetzt wird, emittiert die Firma Detia an der Bergstraße hochgiftiges Gas / Klagen von Anwohnern bisher ignoriert / Schon früher gab es Tote durch Phosphin

Aus Weinheim Rolf Gramm

„Die zulässigen Grenzwerte nach der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) sind überschritten. Die Werte schwanken natürlich etwas, wir gehen davon aus, daß sie vierfach oder fünffach, teilweise auch sechsfach überschritten werden.“ Mit diesen Worten bestätigte Reinhold Pfeiler von der Umweltabteilung des Regierungspräsidiums Karlsruhe, daß aus der Firma Detia-Freyberg in Laudenbach bei Weinheim seit Jahren Giftgas emittiert. Es handelt sich um Phosphin, das in der Gefahrstoffver ordnung 25mal giftiger eingestuft wird als Cyankali. In der TA Luft wird es gemeinsam mit dem Kampfgas Phosgen (Grünkreuz) der Stoffgruppe zugeordnet, die mit dem schärfsten Grenzwert belegt ist. Bis zu 6,4 Kilogramm Phosphin (Phosphorwasserstoff) bläst das Unternehmen täglich über seine Schornsteine in die Luft der Bergstraße.

Das Gift entsteht, sobald das „in der Firma Detia hergestellte Aluminiumphosphid mit Feuchtigkeit in Berührung gerät. Dabei ist diese Giftwirkung kein unerwünschter Nebeneffekt sondern gibt der Produktion von Alumini umphosphid erst ihren Sinn. Eingesetzt wird der Stoff nämlich zur „Begasung“ von Getreidesilos und –hallen, um den Kornkäfer und andere Schadinsekten abzutöten.

Ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten war die Laudenbacher Firma erstmals, als im Dezember letzten Jahres bei einer derartigen „Begasung“ einer Halle im Mannheimer Hafen 33 Anwohner dieses Getreidelagers evakuiert werden mußten. Das Getreide war mit „Detia Ex B“, einem der Produkte der Detia Freyberg GmbH begast worden. Als die Grünen daraufhin die Herstellerfirma im nahegelegenen Laudenbach etwas genauer ins Blickfeld nahmen, erfuhren sie, daß sich Anwohner bereits seit Jahren erfolglos über Schleimhautreizungen und den penetranten Knoblauchgestank beschwert hatten, der für das Giftgas Phosphin charakteristisch ist.

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