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Französische Studie zu AKW–Sicherheit

Paris (taz) - Selbstkritik ist für den Atomstaat schwer. Diese Erkenntnis leitete ungewöhnlicherweise einen französischen Senatsabgeordneten, dessen Aufgabe es 1987 war, einen Tschernobyl–Bericht für Frankreich zu verfassen. Sechs Monate blieben die Ergebnisse der Senatsuntersuchungen in den parlamentarischen Schubladen versteckt, gestern wurden sie schließlich in Paris veröffentlicht. Und siehe da: Was im Atomstaat Frankreich undenkbar schien, wird hier skizziert. Die Sicherheitsvorkehrungen an französischen Atomkraftwerken sind unzureichend. Ins Visier nimmt der Senatsbericht, der selbstverständlich für keine verantwortliche Stelle bindend ist, ein altbekanntes Szenario: eine Wasserstoffexplosion unter der Betonschutzkuppel des Reaktors. Nach einem eventuellen Kühlmittelverlust im Primärkreislauf und der Erhitzung des Reaktorkerns könnte bei Ventilversagen - Beispiel Three Mile Island - Wasserstoff austreten und sich mit der Luft unter der Schutzhülle zu Knallgas vermischen. Der dann folgenden Explosion würden die französischen AKW–Kuppeln nicht standhalten. Unabhängige französische Experten hatten seit langem vor dieser Gefahr gewarnt. Die Atommanager vom staatlichen Kommissariat für Atomenergie (CEA) allerdings hatten einen solchen Unfall nach Tschernobyl ausgeschlossen. Georg Blume

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