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Kein Sold in Panama

■ Regierung will von Banken 19 Millionen Dollar, um Soldaten zu bezahlen / Kirche richtet Suppenküchen ein / Zwölf US–Soldaten vorübergehend festgenommen

Panama–Stadt (rtr/ap/afp/taz) - Die Regierung Panamas will sich bei zwölf Banken 19 Millionen Dollar in bar verschaffen, um der Armee am Samstag den fälligen Sold zahlen zu können. Teilnehmer eines Treffens beim amtierenden Präsidenten Manuel Solis Palma berichteten am Donnerstag, die Bankiers seien aufgefordert worden, noch ausstehende Scheckabrechnungen mit der Nationalbank ausnahmsweise in Banknoten und nicht per Verrechnung zu begleichen. Die Finanzleute hätten auf das Verlangen kühl reagiert, sagte ein Bankier. Er glaube nicht, daß schon irgendjemand gezahlt habe, zumal Solis Palma keine Frist gesetzt habe. Seit die USA die panamaischen Regierungskonten in Höhe von 50 Millionen Dollar eingefroren und die Zahlung der fälligen Panamakanal–Gebühren in Höhe von 6,5 Millionen eingestellt haben, um Armeechef Noriega zum Rücktritt zu zwingen, herrscht in Panama, wo der US–Dollar Landeswährung ist, akute Geldknapphiet. Auch am fünften Tag des Generalstreiks blieben in Panama die allermeisten Geschäfte geschlossen. Die Industrie liegt weitgehend lahm. Tausende von Menschen, die aufgrund der Geldknappheit und des Streiks nichts kaufen konnten, wurden von der Kirche verköstigt, die in einigen Stadtteilen öffentliche Suppenküchen eingerichtet hat. Die USA haben am Mittwoch und Donnerstag zusätzliche 150 Militärpolizisten nach Panama entsandt, angeblich um die US– Bürger und -Einrichtungen schützen zu helfen. Damit sind seit dem 14. März nach Angaben des Pentagon 670 Militärpolizisten und Soldaten verlegt worden. Zwölf US– Soldaten wurden am Mittwoch vorübergehend von panamaischen Militärs festgenommen und eine Stunde verhört, weil sie widerrechtlich mit zwei Militärfahrzeugen durch die Straßen der Hauptstadt gefahren waren. Ricardo Arias Calderon, der Chef der panamaischen Christdemokraten, ist am Donnerstag aus seinem Exil nach Panama zurückgekehrt. Er forderte Noriega öffentlich zum Rücktritt auf.

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