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Neue Atomtests auf neuem Atoll

Berlin (wps/taz) - Als Reaktion auf die für den Herbst geplanten französischen Atomversuche hat die Regierung Australiens am Mittwoch ein Verbot aller Atomtests im Pazifik gefordert. Gestern hatte die Umweltorganisation „Greenpeace“ die Pläne der französischen Marine verurteilt, einen Teil der unterirdischen Atomversuche im Südpazifik vom Mururoa–Atoll auf das rund 40 km entfernte Fangataufa–Atoll zu verlegen. Der Oberbefelshabers der französischen Marine im Pazifik, Thireaut, erklärte während eines Besuchs in Australien, mit der Verlegung solle vermieden werden, daß bei den Explosionen größere Risse im Unterbau des Muru roa–Atolls entstehen. Das Pariser Verteidigungsministerium wollte die Erklärung weder bestätigen noch dementieren. Die pazifischen Anrainerstaaten haben mehrfach darauf hingewiesen, daß in dem Sockel der Koralleninsel wegen der vielen Atomversuche starke Risse entstanden sind, durch die große Mengen Radioaktivität in den Ozean strömen. Greenpeace– Sprecherin Julie Miles betonte, daß durch die Verlegung die Gefahrenzone möglicher radioaktiver Verseuchung vergrößert würde. Auf dem Fangataufa–Atoll hatte Frankreich bereits 1968 und 1975 zwei Atomtests durchgeführt, durch die die Insel stark radioaktiv verseucht wurde. 1982 war die Reaktivierung des Testgeländes bekannt geworden. Die nächsten Versuche im Herbst sollen dem Test von Atomsprengköpfen für taktische und luftgestützte Raketen dienen. Greenpeace schickte 1985 das Schiff „Rainbow Warrior“ in die Gegend, um Frankreichs Atompolitik öffentlich anzuprangern. Französische Marinetaucher versenkten es im Hafen von Auckland. Die französische Regierung mußte 18 Millionen Dollar Entschädigung an Neu Seeland, Greenpeace und die Familie eines Photographen zahlen, der bei dem Bombenanschlag ums Leben kam. mf

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