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Golfkrieg: Bomben auf 22 Städte

■ Einer der bisher schlimmsten Kampftage / Luftangriffe auf Bagdad / Mehrere Städte unter Artilleriebeschuß / Raketen auf Teheran / Die Zahl der Opfer ist noch unbekannt

Bagdad/Teheran (dpa) - Im Golfkrieg haben die Gegner Iran und Irak am Donnerstag insgesamt mindestens 22 feindliche Städte und Ortschaften unter Raketen–, Bomben– oder Artilleriebeschuß genommen. Nach einer ersten Bilanz der jeweiligen Militärkommuniques dürfte es sich um einen der schlimmsten Kampftage seit der Wiederaufnahme des „Städtekrieges“ am 29. Februar gehandelt haben. Iran meldete wieder zwei Luftangriffe auf die gegnerische Hauptstadt Bagdad. Insgesamt seien auf Bagdad und die südirakischen Hafenstädte Basra und Umm–Kasr am Donnerstag 14 Raketen abgefeuert worden. Der Irak bestätigte zunächst nur einen Ra ketenangriff auf Bagdad und meldete seinerseits mehrere Angriffe mit Langstreckenraketen auf Teheran, Kom und Isfahan sowie auf die Stadt Karaj nahe Teheran. Nach irakischen Angaben wurde ein iranisches Kampfflugzeug bei den Luftangriffen auf Bagdad von eigenen Abfangjägern abgeschossen. Dies wurde von Teheran bestritten. Alle eigenen Maschinen seien zurückgekehrt, nachdem sie „mehrere wirtschaftliche und militärische Ziele“ bei Bagdad in Brand geschossen hätten. Außer auf Bagdad flog die iranische Luftwaffe nach eigenen Angaben Angriffe auf die nordirakischen Städte Arbil und Kalaat Diza und nahm weitere sieben Grenzstädte unter Artillerie–Beschuß. Die gegnerische Luftwaffe habe sieben iranische Städte bombardiert. Beide Seiten beschuldigten sich wieder, beim angeblich gezielten Beschuß von Wohngebieten vor allem Schulkinder und hilflose Menschen in mehreren Krankenhäusern getötet zu haben. Genaue Angaben über die Zahl der Opfer vom Donnerstag wurden nicht gemacht.

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