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Raketen über Islamabad

■ Pakistans Hauptstadt wurde durch Explosion in einem Waffenlager unter Beschuß genommen / Raketen flogen zehn Kilometer weit / Panik in der Stadt

Islamabad (ap) - Bei der Explosion eines Munitionsdepots sind am Sonntag morgen die pakistanische Hauptstadt Islamabad und die Nachbarstadt Rawalpindi unter den Beschuß von Raketen und Granaten geraten, die bei dem Unglück gezündet wurden. Dabei kamen nach amtlichen Angaben mindestens 57 Menschen ums Leben, und mehr als 768 wurden verletzt. Eine genaue Übersicht über die Zahl der Opfer und über den Umfang des Schadens gab es Stunden nach dem Unglück noch nicht. Laut Verteidigungsministerium war gegen zehn Uhr das Munitionslager, das zwischen Rawalpindi und Islamabad liegt, mit einer 150 Meter hohen Flammensäule in die Luft geflogen. In den folgenden Minuten pfiffen Raketen und andere Geschosse über die Häuser hinweg und schlugen in Islamabad hauptsächlich im Westen und Süden ein, wo zumeist Staatsbedienstete wohnen. Unter den Einwohnern der Städte verbreiteten die überall einschlagenden Geschosse panische Furcht. Der Beschuß dauerte über eine halbe Stunde an. Aus Bürogebäuden rannten Menschen; viele liefen zu den Schulen, um ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Ein Großaufgebot der Polizei versuchte in Islamabad, den Verkehr in geordnete Bahnen zu lenken und nicht explodierte Sprengkörper abzusichern. Fortsetzung Seite 2 In dem Munitionsdepot wütete der Brand länger als fünf Stunden. Flammen und Rauch konnten bis zu einer Entfernung von mehreren Kilometern beobachtet werden. Nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium schlugen einige der Geschosse bis zu zehn Kilometer vom explodierten Depot entfernt ein. Die Behörden riefen über den Rundfunk zu Blutspenden für die Verletzten auf. In einigen Teilen Islamabads lagen überall explodierte und nicht explodierte Raketen verstreut. Eine Rakete hatte sich am Haupteingang zu einem Kinderkrankenhaus in den Gehweg gebohrt.

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