: CDU–Vorstand einig
■ Leitanträge für Parteitag nach 15 Stunden Beratung einstimmig beschlossen / Kohl „hoch zufrieden“ / CDU „klassische Volkspartei der Mitte“
Königswinter (ap) - Der CDU– Vorsitzende, Bundeskanzler Helmut Kohl, hat sich „hoch zufrieden“ über die zweitägige Klausurtagung des Parteivorstandes geäußert, die den Parteitag Mitte Juli in Wiesbaden vorbereitet hat. Kohl berichtete am Montag vor Journalisten in Königswinter bei Bonn, nach einem insgesamt 15stündigen, „ungewöhnlich intensiven“ Gespräch würden die beiden Leitanträge zur Außen– und Deutschlandlandpolitik sowie zur Gesellschaftspolitik von allen Mitgliedern des Bundesvorstands mitgetragen. Er sei der „festen Zuversicht“, daß der Parteitag „eine sehr große Chance“ habe, ein „großer Erfolg“ zu werden. Auf Einzelheiten der Anträge wollte Kohl auch auf Fragen nicht eingehen. Er stellte eine ausführliche Erläuterung vor der Presse für Mittwoch oder Donnerstag in Aussicht. Der außenpolitische Leitantrag unter dem Titel „Unsere Verantwortung in der Welt“ sowie der gesellschaftspolitische Antrag unter der Überschrift „Das christliche Menschenbild als Grundlage unserer Politik“ waren unter Leitung von CDU–Generalsekretär Heiner Geißler erarbeitet worden. Sie waren auf zum Teil deutliche Kritik aus den Parteigliederungen gestoßen. Kohl wollte nicht sagen, in welchen Punkten es Änderungen gegeben habe. „Ich habe jetzt nicht die Absicht, auf Veränderungen im einzelnen einzugehen“, sagte der CDU–Vorsitzende. Beide Anträge seien einstimmig angenommen worden. Jeder Abschnitt sei sehr detailliert beraten worden. Aus alledem gehe hervor, „daß die CDU auch in Zukunft das sein wird, was sie immer war: die klassische Volkspartei der Mitte“. Noch nicht behandeln wird der CDU–Parteitag in Wiesbaden das Thema Ausländer– und Asylrecht. Kohl kündigte an, damit solle sich eine der nächsten Parteiausschußsitzungen gesondert befassen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen