Daneben, deswegen

■ Wir schreiben unserem Abgeordneten in Sachen Hund

Daneben, deswegen

Wir schreiben unserem Abgeordneten in Sachen Hund

Lieber Dankwart Buwitt (das ist nämlich meiner, und das trifft sich gut, weil:) Wie ich erfahren habe, haben es die Berliner Ihnen zu verdanken, daß das Gesetz, mit dem Hundehalter verpflichtet werden sollen, die Hinterlassenschaft ihres Getiers zu beseitigen, noch immer nicht zur Beratung im Abgeordnetenhaus gelangte. Das finde ich, Herr Buwitt, nicht gut. Das Thema Hund velangt nach dem volksnahen Reim:

Hund an sich,

die mag‘ ich nich‘

weil ein Hund, der scheißt

-meist

und der Haufen

stört beim Laufen

liegt er auf dem Trott'wa

da

nicht gerade schön

ist das anzuseh'n

oft dunkel, eher trocken, aber auch nass

und blass

so manches Unwohlsein

stellt sich beim Betrachter ein

und er kotzt daneben

deswegen

ein Schrei geht durch die Massen,

der soll das Kotzen lassen

und ist denn das hier überhaupt

erlaubt?

Also, das Kotzen, Herr Buwitt, das würden Sie doch sicher gerne verbieten, wenn es nicht schon unter Strafe steht.

Jetzt üben sie mal schon mit ihrem eigenen Hund, wie man die drei diversen Hundekotbeseitigungskits handhabt. Die Hundekot AG der Abt. Gesundheitswesen des Bezirksamtes Charlottenburg hat sich sachkundig gemacht, verteilt sogar solche Dinger, und auch dort würde man sich freuen, wenn das Gesetz bald verabschiedet wird; weil, ohne ein Unrechtsbewußtsein auf Seiten der Hundehalter ist es recht sinnlos, diese zum Beseitigen der Hinterlassenschaft ihres Vierbeiners (das Wort gefällt Ihnen, Herr Buwitt? Ich hätte „Köter“ vorgezogen, aber das verschreckt Tierfreunde doch allzusehr) anzuhalten.

Herr Buwitt, ich möchte es nicht versäumen, Sie zu bitten, für den AL-Entwurf zu stimmen, als mein Abgeordneter. Wie bitte, den Teufel werden Sie tun? Nun gut, dann bitten Sie mich aber auch nicht mehr, Sie zu wählen, gell! Der dumme Brief letztes Mal, vor der Wahl, persönlich-vertraulich, mit meiner Adresse aus dem Melderegister, den nehme ich Ihnen noch immer übel.Jürgen Witte