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Schwarze gegen schwarzen Riesen

■ CDU will gerichtlich gegen Springer-Verlag wegen Veröffentlichung eines angeblichen parteiinternen Papiers vorgehen / Todenhöfer: Bundeskanzler Kohl soll den CDU-Parteivorsitz aufgeben

Schwarze gegen schwarzen Riesen

CDU will gerichtlich gegen Springer-Verlag wegen

Veröffentlichung eines angeblichen parteiinternen Papiers

vorgehen / Todenhöfer: Bundeskanzler Kohl soll den CDU

-Parteivorsitz aufgeben

Hamburg (dpa) - Die CDU wird gerichtlich gegen den Springer -Verlag und 'Bild am Sonntag‘ vorgehen. Die Zeitung hatte einen Tag vor Beginn des CDU-Parteitages an diesem Montag in Wiesbaden ein angeblich internes CDU-Papier veröffentlicht, in dem nach Angaben des Blattes junge „Parteivordenker“ Front gegen Kohl machen. Nach Angaben von CDU-Sprecher Jürgen Merschmeier hat CDU-Generalsekretär Geißler in Schreiben an die Chefredaktion der Zeitung und an deren Bonner Büro erklärt, die Behauptungen „entsprechen nicht der Wahrheit“.

Geißler habe weder ein ähnliches Papier veranlaßt noch es in Auftrag gegeben oder es gestoppt. Auch habe kein Mitarbeiter des Konrad-Adenauer-Hauses ein solches Schreiben verfaßt oder sich an einer derartigen Ausarbeitung beteiligt.

In der von 'Bild am Sonntag‘ veröffentlichten Darstellung heißt es unter Bezug auf eine „handvoll jüngerer Parteivordenker im Adenauer-Haus und bei der Adenauer -Stiftung“: „Es ist ernsthaft zu überlegen, ob angesichts (...) der Führungsschwäche Helmut Kohls die Union seiner Kanzlerschaft auch noch für die volle nächste Legislaturperiode mittragen kann.“ Es müsse rechtzeitig „Ausschau nach einem geeigneten Nachfolger“ gehalten werden.

Zur Situation der CDU zitiert 'Bild am Sonntag‘ die Autoren mit der Feststellung, die Partei treibe auf „Schlingerkurs“. Kohls Konzeptionen, soweit man davon sprechen könne, griffen weder in der Koalition noch beim Wähler. Alle innenpolitischen Gesetzesvorhaben treffen auf breiten politischen Widerstand. Das Kanzleramt habe die Parole ausgegeben, den gesamten „Schmutz“ in diesem und Anfang nächsten Jahres zu erledigen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Todenhöfer sprach sich für die Trennung von Parteivorsitz und Kanzleramt aus. Der 'Bild'-Zeitung sagte Todenhöfer, wer als CDU-Parteichef gleichzeitig Kanzler sei, müsse öffentlich ständig Kompromisse mit dem Koalitionspartner FDP verteten. Mögliche Kandidaten seien die Ministerpräsidenten Lothar Späth, Walter Wallmann oder Ernst Albrecht.

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