: Konservenreichtum
Anders als Konservenkost hat die Tonkonservierung den Ohren 1.000 neue Möglichkeiten beschert. Bis 1929 war der Rundfunk ein reines Live-Medium, und als am Ende dieses Jahres die Schallaufzeichnung per Tonfilm und vor allem per Wachsplatte eingeführt wurde, überschlugen sich neue Techniken der Komposition und Montage, die der Radiokunst eine eigene Sprache ihrer dramatischen Gestaltung von Tönen gaben. Synthetische Tonerzeugung durch Trautonium und Spärophon trat mit Geräuschmusiken (Luigi Russolo), Lautdichtungen (Blümner und Schwitters), Tonmontagen (Wertow, Ruttmann und Pudowkin) und Rundfunkmusikkompositionen zusammen, um neue Hörformen herauszuexperimentieren. An weitgehend unbekannten Ausschnitten aus der Pionierzeit der Tonaufzeichnung wird die erste Bewegung der Ars Acustica skizziert: 2100 – 2230, WDR 3
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