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Klaus Jünschke

„Im Herbst 1971 hat die RAF mich nach Frankfurt eingeladen und gesagt, wir brauchen dich.“ Nach fast 13 Jahren Knast erzählte Klaus Jünschke in einem Interview mit der taz im April '85 was er wollte und was er wurde. Was er wollte ist klar: eine andere Gesellschaft, die Revolution. Es begann mit Auseinandersetzungen bei der Bundeswehr, Demonstrationen gegen die Notstandsgesetze, Psychologiestudium und SDS. Das Studium in Heidelberg führte ihn zum Sozialistischen Patientenkollektiv, aus dem eine ganze Reihe Leute zur RAF gingen. Nicht aus Kalkül, sondern „aus einer Stimmung, in der eine sehr hohe Opferbereitschaft bestand“. Seit 1971 Mitglied der ersten Generation der RAF, wurde Jünschke am 8.7.72 zusammen mit Irmgard Möller verhaftet. Vorgeworfen wurde ihm gemeinschaftlicher Mord und schwerer Raub auf eine Filiale der Bayrischen Hypothekenbank in Kaiserslautern, bei dem der Polizist Schonert erschossen wurde. Obwohl ihm eine konkrete Tatbeteiligung nicht nachgewiesen werden konnte, bekam er nach dem Motto 'mitgefangen, mitgehangen‘ Lebenslänglich. Er gehört zu den ehemaligen RAF-Leuten, die über einen ungemein schweren Prozeß, ohne zum Denunzianten gegenüber seinen ehemaligen Genossen zu werden, die Politik der RAF in Frage stellte. Klaus Jünschke ist jetzt 40 Jahre alt, und hat in den letzten Jahren in Diez Sozialpädagogik im Fernstudium studiert. Seit Anfang dieses Jahres war er Freigänger.

JG

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