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Strahle-Fleisch auf See

■ „Reefer Rio“ hat Wilhelmshaven ungelöscht verlassen

Ohne die Ladung gelöscht zu haben, hat gestern nach elf Tagen Liegezeit der Kühlfrachter „Reefer Rio“ mit 6.000 Tonnen strahlendem Rindfleisch an Bord den Hafen von Wilhelmshaven wieder verlassen. Als Zielort nannte der Kapitän Kiel, doch es wird eine Weiterfahrt in die DDR vermutet.

Die angeblich aus Dänemark und Irland stammende Fracht sollte ursprünglich in ein sogenanntes Transitlager in einem Kühlhausunternehmen in Schortens bei Wilhelmshaven gebracht werden. Die Behörden verhängten jedoch ein Entladeverbot, nachdem der Verdacht aufgetaucht war, das Fleisch sei unzulässig radioaktiv belastet.

Die „Reefer Rio“ hatte das Fleisch in Venezuela an Bord genommen. Die dortigen Behörden hatten die Einfuhr nicht gestattet. Radiologische Untersuchungen, die vom Kühlhausunternehmer veranlaßt worden waren, hatten nach seinen Angaben eine durchschnittliche radiokative Belastung von 90 Becquerel je Kilogramm ergeben. Die unter den EG -Höchstwerten liegenden Meßergebnisse wurden jedoch von den zuständigen deutschen Behörden nicht anerkannt. Eine amtliche Probenentnahme hatte der Eigentümer nicht zugelassen.

Der Inhaber des Kühlhausunternehmens und der in Hamburg ansässige deutsche Spediteur hatten für die Entscheidung, das Fleisch nicht an Land zu bringen, auch den „Presse -Wirbel“ verantwortlich gemacht. Wie lange das Fleisch bereits auf den Weltmeeren unterwegs ist, ist offiziell nicht bekannt.

dpa

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