: Kraft der Phantasie
Euer Leben ist eine Institution zum Karrieremachen. Ein Konkurrenzkampf um alles, was euer Leben beinhaltet. Da ich jahrelang so „gelebt“ habe, nehm‘ ich mir die Freiheit, es so zu be- und verurteilen.
Dieses Stückchen Land, in meiner Phantasie „Freie Republik Kubat“, ist für mich ein Lernprozeß. Wie damit umgehen, daß sich viele „Revolutionäre“ konterrevolutionär verhalten und zuviel Kraft für „innere Klärung“ etc. draufgeht. Für mich hat sich klargemacht, daß ich meine „Lebensträume“ (oder sollte ich es besser Lebensphilosophie nennen?) im Höchstfall mit 30% der Leute hier umsetzen könnte. Oder besser, mir 'ne Umsetzung vorstellen könnte. Das find ich für mich erst mal ziemlich erschreckend. Ich denke, wir hätten mit den 30% wohl mehr hier erreichen können. Wir fordern hier Raum für autonomes Leben in selbstbestimmten Zusammenhängen, Erhaltung des Biotops etc. Autonomes Leben in solchen Zusammenhängen, in denen Intoleranz überhand nimmt, eine Mehrheit versucht, so viel wie möglich zu verkonsumieren (daß schließt so privat-fights mit Bullen mit ein) etc ...? Auf unsern Flugis steht 'ne Menge von Aufruhr und Widerstand ... Ich versteh darunter aber nicht, von einem „rechtsfreien“ Raum aus Steine auf Bullen zu schmeißen (stockbreit, allein im morgengrauen ...). Aufruhr, Widerstand von hier aus, hätte heißen können, zu organisieren, unsern Sender so fit zu kriegen, daß wir Sachen, Themen etc., die Repressionen ausgesetzt sind, an die Öffentlichkeit hätten bringen können. Dieser Lernprozeß schließt aber auch mit ein, meine eigene Intoleranz zu erkennen, die anderen meine ideologischen Inhalte abverlangt.
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