piwik no script img

Hausbesetzung schnell beendet

■ Acht vorläufige Festnahmen und eine gezogene Waffe / Aktion sollte die Sprengel-BesetzerInnen in Hannover unterstützen / Nachbarn riefen die Polizei

Um die BesetzerInnen der Sprengel-Fabrik in Hannover gegen die drohende Räumung zu unterstützen, ist am späten Sonntagabend in der Bremer Neustadt ein Haus besetzt worden. In Hannover läuft ein Ultimatum der Stadt aus, eines der sieben Gebäude weiterhin unter harten Auflagen nutzen zu dürfen oder vollständig geräumt zu werden. Am kommenden Donnerstag, dem letzten Tag des Ultimatums, wird es noch einmal zu einem Gespräch zwischen Hannovers Oberstadtdirektor und einer Abordnung der rund hundert BesetzerInnen kommen.

In Bremen scheiterte die Besetzung des leerstehenden Hauses an der Ecke Kantstraße/Gastfeldstraße an NachbarInnen. Sie meldeten bei der Polizei, daß etwa acht vermummte Personen in das Haus eindringen wollten. Eine Streifenwagen -Besatzung, so der Polizeibericht, nahm zwei Männer an der Eingangstür fest. Die Besetzer gaben an, daß ein Beamter seine Waffe gezogen hatte. Andere BesetzerInnen flüchteten über Dächer und Hinterhöfe und „schrieen gegen die Polizei wüste Beschimpfungen aus und drohten, mit Steinen zu werfen. Das

ganze Viertel wurde aus dem Schlaf gerissen bzw. aufgeschreckt“, heißt es im Polizeibericht weiter. Durch einen Großeinsatz wurden weitere fünf Männer und eine Frau zur Personalien-Feststellung vorläufig festgenommen.

Das Haus verfällt seit längerer Zeit und gehört einem privaten Eigentümer, der Anzeigen wegen Hausfriedensbruch erstattet hat. Geplant war, Transparente zur Unterstützung der Sprengel-BesetzerInnen herauszuhängen und höchstens zwei Stunden im Haus zu bleiben.

mc

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen