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Hausbesetzung in Erlangen

Berlin (taz) - Nur zweieinhalb Stunden dauerte in Erlangen am Freitag abend die Besetzung der Nürnberger Straße 77. Etwa 15 Personen hatten das Haus, das den Planungen einer sechs- oder achtspurigen Hochstraße weichen soll, besetzt und die Umwandlung des Gebäudes in ein Autonomes Kulturzentrum gefordert. Die Polizei vor Ort verständigte den Hauseigentümer, die Stadt Erlangen, deren Rechtsreferent telefonisch den Strafantrag stellte. Bereits zuvor hatte die Stadt angekündigt, keine „rechtsfreien Räume“ zu dulden. Bei der Räumung eingesetzt wurde das „Unterstützungskommando Einsatz“ (USK), das mit Äxten die Tür aufbrach und Fensterscheiben einschlug. Die BesetzerInnen wurden festgenommen und zur ED-Behandlung aufs Revier gebracht. Gegen sie ist ein Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruch eingeleitet worden. Von den ca. 60 DemonstrantInnen, die die Besetzung beobachteten, wurde eine Person wegen Sprühen und eine wegen Widerstands gegen Polizeibeamte festgenommen. Anschließend wurden die Wohnungen aller Inhaftierten durchsucht. Alle Festgenommen sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Die Forderung der BesetzerInnen, nach billigem Wohnraum und der Umwandlung des jetzt wieder leerstehenden Gebäudes in ein Kulturzentrum wird von einem Unterstützerkreis mitgetragen, dem außer autonomen Gruppen, die Grünen, die Jusos, die DKP und der Sozialistische Hochschulbund angehören.

wg

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