Sparkassen-Brand

■ Noch unbekannte Brandstifter verursachten Millionenschaden in Sparkassen-Neubau

Einen geschätzten Schaden von rund einer Million Mark verursachte nach den ersten Feststellungen der polizeilichen Brandermittler ein Feuer in dem bislang teilweise erst im Rohbau fertigen neuen Wilmersdorfer Verwaltungsgebäude der Berliner Sparkasse gegenüber der bestehenden Girozentrale. Das Feuer brach in der Nacht zum Montag im vierten Obergeschoß des geplanten „Technischen Zentrums“ an der Badenschen Straße aus und erfaßte auf einer Gesamtfläche von ca. 150 Quadratmetern mehrere im Ausbau befindliche Büroräume, abgestelltes Verpackungsmaterial, Mobiliar und Beleuchtungskörper.

Wie der Kriminalhauptkommissar Breitfeld vom zuständigen Branddezernat erläuterte, könne es „keine andere Ursache als Brandstiftung“ geben. Dafür spräche, daß in der vom Brand heimgesuchten Etage mehrere Brandnester an verschiedenen Stellen entdeckt worden seien. Außerdem hätten Wachleute bereits in der Nacht zum Sonntag in einem anderen der vier Obergeschosse ein von fremder Hand entzündetes schwelendes Stück Wellpappe geortet.

Beim Staatsschutz schloß man gestern andererseits zum gegenwärtigen Ermittlungsstand einen politischen Hintergrund mit ziemlicher Sicherheit aus. „Es ist keine Bankfiliale im eigentlichen Sinne, wie sie in der Vergangenheit immer Angriffspunkt war“, so eine der Begründungen. Ferner sei „nicht der typische Molli“ verwendet worden. Schließlich ist laut Staatsschutz bis gestern auch kein Bekennerschreiben eingetrudelt. Einem der Sprecher der Sparkasse zufolge wird der Brand die für das Jahresende erwartete Fertigstellung des „Technischen Zentrums“ voraussichtlich „überhaupt nicht“ verzögern. In den von ihm so bezeichneten hochsensiblen „Hochsicherheitstrakt“ wollte der Sprecher gestern partout keinen Fotografen vorlassen, obwohl nach seiner Aussage in den abgefackelten Räumen noch gar keine Computer aufgestellt waren.

thok