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Baden-Württemberg für Verbot des Pflanzenschutzmittels Atrazin

Stuttgart/Bonn (dpa) - Das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium hat sich nach den neuen Veröffentlichungen über hohe Konzentrationen von Pflanzenschutzmitteln im Trinkwasser für ein Verbot des vermutlich krebsauslösenden Mittels Atrazin ausgesprochen.

Die Landesregierung, so ein Ministeriumssprecher am Montag, könne nur durch entsprechende Aufklärung auf einen möglichst geringen Gebrauch atrazinhaltiger Pflanzenschutzmittel hinwirken, ein Zulassungsverbot sei dagegen Bundessache. Ebenfalls am Montag hatten die Grünen im Bundestag ein Verbot aller grundwassergefährdenden Pestizide verlangt.

Während die Grünen das Ergebnis von Trinkwasseruntersuchungen in Baden-Württemberg als alarmierend bewerten, sprach das Stuttgarter Umweltministerium von „nicht überraschenden“ Ergebnissen und verwies auf eine Untersuchung der Chemischen Landesuntersuchungsanstalten von 1987, die bereits die Gefährlichkeit von Atrazin unter Beweis gestellt hätte. Dabei seien in 53 von insgesamt 359 entnommenen Proben Atrazinrückstände von über 0,05 Mikrogramm pro Liter gefunden worden.

Selbst aufbereitetes Trinkwasser habe noch in neun von 169 Fällen mehr als 0,1 Mikrogramm Atrazin je Liter enthalten, im Höchstfall sogar 1,54 Mikrogramm je Liter. Bei der in der vergangenen Woche bekanntgewordenen Untersuchung des Trinkwassers von 200 Gemeinden waren in 35% aller Quellen überhöhte Konzentrationen von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen worden. Am häufigsten fand man Desethylatrazin, das möglicherweise krebserregend ist.

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