: Aquadrom-König geht baden
Bochum (taz) - Der Pforzheimer Unternehmer Heinz Steinhart, der bundesweit per Investmentgesellschaften gigantische Freizeitbäder baut, kommt finanziell ins Schleudern. Ende der vergangenen Woche schloß das Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen in Berlin Steinharts Bankhaus KG in Pforzheim wegen Überschuldung. Noch vor zweieinhalb Monaten hatten die Grünen erfolglos versucht, auf juristischem Wege die Bauwut des Freizeitbadkönigs zu stoppen (die taz berichtete).
Steinhart hält die Schließung seiner Bank für ungerechtfertigt. Besonders betroffen von Steinharts finanzieller Misere zeigten sich die Bochumer Stadtväter. Steinhart galt bisher als der große Investor, der Bochum zur „Bäder-Hauptstadt Europas“ machen wollte. Zu dem bereits gebauten Aquadrom sollen ein zweites Spaßbad und ein 800 -Betten-Hotel in Bochum entstehen.
Steinhart versicherte, diese Projekte seien ebensowenig gefährdet wie das geplante Aquadrom in Unna. Der SPD -Fraktionsvorsitzenede Heinz Hossiep nannte die Nachricht aus Berlin „einen Schock“. Der Oberstadtdirektor Herbert Jahofer bricht seinen Urlaub ab.
In den nächsten Tagen will die Stadt über den Fall Steinhart auf einer außerordentlichen Ältestenratssitzung beraten.
akw
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