: Nachkriegszeit im Geldinstitut
■ Ausstelung über Bremerinnen in der Nachkriegszeit in der Sparkasse am Brill
Zwei ältere Frauen unterhalten sich im Foyer der Sparkasse am Brill über ihre Erinnerungen an die Nachkriegsjahre in Bremen. „Damals haben wir, weil das Fett knapp war, die Pfanne mit Kerzenwachs eingerieben, um Kartoffeln zu braten.“ Der Auslöser für ein solches Gespräch in dem nüchternen Ambiente eines Geldinstitutes ist die Ausstellung „Bremerinnen bewältigen die Nachkriegszeit“, die noch bis zum 26. August in der Sparkasse zu sehen sein wird.
Bei der Vorbereitung zu dem gleichnamigen Buch (vgl. taz vom 2.8.) kam dem Organisatorenteam die Idee, mit ihrem umfangreichen Foto-und Dokumentationsmaterial eine Ausstellung auf die Beine zu stellen. Die Ausstellung versucht u.a. Antworten auf folgende Fragen zu geben: Wie wurde von den Frauen das Kriegsende erlebt? Fotographien von Hamsterzügen und langen Warteschlangen für eine magere Lebensmittelration, dokumentieren eindrucksvoll die Überlebensstrategien der Frauen. Haben sich das Sexualverhalten und die Moralvorstellungen verändert? Was konnte von Frauen politisch bewirkt werden und wie bewährten sie sich im Berufsleben? In diesem Zusammenhang werden auch Themenbereiche angeschnitten, die noch heute aktuell sind, beispielsweise der Kampf um dem § 218 oder die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit.
Das Kommunalkino Bremen liefert mit vier Filmen, die sich in unterschiedlicher Form mit der Rolle der Frau während des Krieges und in der Nachkriegszeit beschäftigen, ein ergänzendes Begleitprogramm zur Ausstellung. Auf dem Programm stehen „Peppermint Frieden“, „Die Ehe der Maria Braun“, „Deutschland Bleiche Mutter“ und „Hungerjahre“. Schulklassen oder andere Gruppen, die an einer Führung durch die Ausstellung interessiert sind, können sich unter folgenden Telefonnummern informieren: Prof. Dr. Renate Meyer -Braun 71537 Maike Kaluscha 5oo4oo.
re
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen