: Der Staat zahlt nicht
■ Warnke favorisiert Frauen-Nachttaxis als Privatbetriebe
Frauen-Nacht-Taxis hält Bundesverkehrsminister Warnke (CSU) für eine sinnvolle Bereicherung des Nahverkehrs. Er betrachte, so Warnke, die Frauentaxis als eine besondere Form des Sammeltaxis, die zusammen mit Linientaxen und einem Taxi-Ruf-Dienst besser und billiger die Aufgaben übernehmen könnten, die Bahn und Bus nur unter sehr hohem Kosten erfüllen könnten. Besonders lobend erwähnte Warnke ein Frauen-Nacht-Taxi in Flensburg.
Dieses „Flensburger Modell“ ist ein Sammeltaxi, das Frauen (und Kinder) zwischen 19 und 2Uhr benutzen können. Zum Tarif von 3 DM pro Person können sie Fahrten innerhalb des gesamten Stadtgebietes unternehmen. Das Besondere an diesem Versuch: die Stadt Flensburg zahlt dafür keinen Pfennig. Ein privates Taxiunternehmen trägt das wirtschaftliche Risiko. Das Modell, im September 87 gestartet, fährt bislang rentabel.
Aber nicht nur deshalb dürfte dieses Modell in Bonn auf Beachtung gestoßen sein, sondern auch, weil es auf eine Initiative der Flensburger CDU zurückgeht. Deren „Arbeitskreis Ethik“ hatte mit einem Taxi-Unternehmen diese Vereinbarung über das Frauen-Nacht-Taxi getroffen. Die Stadt Flensburg, von der SPD regiert, war vor vollendete Tatsachen gestellt worden.
gs
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