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Robben-Kadaver verpesten unsere Küste

Kiel/Husum (dpa) - Das Seehundsterben an der Nordseeküste hält unvermindert an: 1.964 Kadaver sind bis zum Donnerstag abend allein in Schleswig-Holstein gefunden worden, berichtete das Kieler Umweltministerium. Damit sind rund 41 Prozent des Bestandes im Wattenmeer des Landes verendet. Insgesamt sind zwischen den Niederlanden und Südskandinavien über 7.500 Seehunde tot gefunden worden. Im Frühjahr lebten dort noch rund 16.000 Tiere.

Die stark verwesten Kadaver, die der stürmische Südwestwind am Wochenende angetrieben hatte, veranlaßten das Husumer Amt für Land- und Wasserwirtschaft zu neuen Schutzmaßnahmen für die 60 mit der Bergung befaßten Wasserbauwerker. „Der Gestank der verwesten Tiere ist bestialisch“, sagte ein Sprecher.

Der Seehund-Experte Günter Heidemann von der Universität Kiel seziert mit seinen Kollegen weiterhin fast alle geborgenen Seehunde. „Es ist übermenschlich, was der Mann leistet“, sagte ein Sprecher des Nationalparkamts Wattenmeer in Tönning. „Schon den Bergungstrupps wird oft übel, aber Heidemann arbeitet 18 Stunden am Tag.“ Zum Gestank und dem „scheußlichen Aussehen, wenn die Maden aus den Kadavern kriechen“, komme die seelische Belastung: „Er hat das Sterben der Natur immer grausam vor Augen.“

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