piwik no script img

Kastanien streßfrei

■ Deichhauptmann Janssen übt sich als Umweltpädagoge

Deichhauptmann Gerold Janssen klärt auf. Ort des Geschehens: Wendekreis der Vorstraße im Stadtteil Lehe. Gemeinsam mit sechs Kindern zwischen fünf und neun baute Janssen jetzt zwei Baumhütten aus ca. 150 Jahre alten Kastanien ab und nutzte die Gelegenheit, um den Kindern die ökologische Bedeutung der Bäume und die Geschichte dieser Sackgasse zu erklären.

Gegen Baumhäuser ist nichts zu sagen, doch die Kinder hatten dem Baum durch Be-, Zer-, Vernageln Wunden zugefügt, aus denen Saft rann - wie Helga, eines der Kinder, erklärt. „Und jetzt, wo wir wissen warum, bringt das Abbauen fast genauso viel Spaß.“ Später gibt es Baumwachs für die Wunden.

Mit dieser Aktion wollte Deichhauptmann Gerold Janssen die alten, durch Luftschadstoffe angegriffenen Bäume von zusätzlichem Streß befreien. Die Kastanien haben symbolische Bedeutung. Unmittelbar vor diesen Bäumen stoppten die Anwohner vor etwa 15 Jahren in der ersten Bremer BI den Bau einer Straße zur Universität. Vierspurig durch die Vorgärten der Häuser geplant, ist das Ende heute ein Platz für Straßenfeste.

Diyar, Edgar, Joshi, Mizgin und Tillmann sehen die Bäume nun mit anderen Augen. „Und danach trinken wir'n Kaffee“.

U.A.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen