piwik no script img

Nordseeschützer rufen nach Kohl

Hamburg (dpa) - Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste hat Bundeskanzler Kohl aufgefordert, zur Rettung der Nordsee umgehend von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch zu machen. In einer am Wochenende veröffentlichten Erklärung äußerte der Vorsitzende der Organisation, Hempfling, die Befürchtung, daß in Bonn sofortiges Handeln nicht für opportun gehalten werde und der Wille zum Handeln fehle.

Der schleswig-holsteinische Umweltminister Heydemann warf indessen seinem Bonner Amtskollegen Töpfer (CDU) vor, seine gesetzlichen Kompetenzen nicht auszunutzen und seine Politik noch zu sehr auf „Show-Effekte“ abzuheben. Heydemann forderte eine Verschärfung der Abwassergesetze, die ohne Fristen angewendet werden müßten. Schwermetalle müßten aus der Nordsee herausgehalten, chlorierte Kohlenwasserstoffe zurückgehalten oder aufgefangen werden. Als fatal bezeichnete es Heydemann, daß „Nord- und Ostsee sogar gesetzlich verschmutzt werden“. So verhinderten alle Nordsee -Schutzabkommen nicht einmal, daß die jährlich rund 100 000 Schiffe in der Nordsee tonnenweise ihr Öl ablassen dürfen. CDU-Generalsekretär Geißler übte scharfe Kritik an der Haltung Frankreichs zur Rheinverschmutzung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen