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BremerInnen gegen Weltbank

■ Ganz breites Bündnis bei erstem Bremer IWF-Vorbereitungstreffen: Kirchen, Autonome, Initiativen / Ideologische Differenzen „wattig verpackt“

Spitz, dreieckig und lila springen sie an allerlei Bremer Wänden und Trafohäuschen ins Auge, die Plakate mit dem knackig gebratenen Hähnchen auf dem Teller. Text: „Hunger ist keine Naturkatastrophe.“ Es geht um die Weltbank - und zwar gegen sie. Erklärung daneben: Aus der Sahelzone, Inbegriff von Dürre und elend verhungernden Menschen, werden jährlich 500.000 Tonnen Getreide nach Europa geliefert „als Futtermittel für unsere Koteletts“.

Der internationale Währungs-Fonds (IWF), weltweite Finanzierungs-Organisation fast aller Länder der Erde, versammelt jährlich einmal in einem ihrer 151 Mitgliedsländer Finanzminister und Notenbankchefs, entscheidet über Kredite und Finanzstrategien. Und weil das Stimmrecht im IWF nach Finanzstärken organisiert ist, geben USA und EG den Ton an, binden Kredite für arme Länder oft an mörderische, nur für die Reichen profitable Bedingungen: Konzerne ins Land zu lassen oder Grundnahrungsmittel nicht länger zu subventionieren.

1988 tagt der IWF, erklärter Feind zahlloser Dritte-Welt -Initiativen, in Berlin. Auf Protestveranstaltungen und auch auf Straßenschlachten im September bereitet sich die Polizei seit Monaten vor.

In Bremen soll es vor der IWF-Tagung Informationen und auf

klärende Aktionen geben, beschloß am Montag abend eine überraschend große Runde von gut 30 GruppenvertreterInnen bei ihrem ersten Vorbereitungestref

fen. Erfreulich breit fanden die Beteiligten auch das politische Spektrum: evangelische und katholische KirchenvertreterInnen, Autonome, Delegierte vom

3.-Welt-Haus, Kurden- und Nicaragua-Verein, auch Gäste aus Delmenhorst.

„Die ideologischen Differenzen waren wattig verpackt“, beschrieb gegenüber der taz Uwe Ihssen von der Ökumenischen Initiative die Stimmung, und das soll möglichst auch so bleiben. Denn die BremerInnen sollen im September nicht über das Hick-Hack einzelner Gruppen, sondern über Machenschaften, politische Strategien und praktische Folgen der Weltbank-Politik viel lernen können: in Diskussionsveranstaltungen, aber auch bei spektakulären Aktionen um das Siemens-Haus oder vor Banken. „Den Leuten soll was klarwerden, das wollen wir“, sagte Charlie Kowalczik vom Eine-Welt-Laden, „Straßenschlachten stehen in Bremen nicht an“.

In einem gemeinsamen Aufruf, soviel steht schon fest, wird die Bremer Gruppe auch zur IWF-Demonstration nach Berlin aufrufen. Am Text wird noch gefeilt. Susanne Paa

Noch viel mehr Gruppen und Initiativen können mit Veranstaltungen und Aktionen zum IWF beim Bremer Herbst mitmachen, wünscht sich der Vorbereitungskreis. Das nächste Treffen findet dazu statt am Montag, den 22.8., um 20 Uhr im Dritte-Welt-Haus, Buchtstraße

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