: Monument auf dem Anhalter Bahnhof
Wie eine riesige drohende Hand weist ein schwarzverbrannter Baumstamm auf den Polarstern. Ihre Finger erinnern an die in Siebenbürgen traditionellen Grabsteine. Am Fuße liegen ebenso verbrannte Hölzer, die einen Pfeil formen, der in Richtung Rumänien zeigt. Dieses Monument ist zur Zeit auf dem Anhalter Bahnhofsgelände zu sehen, wo sich 400 europäische Architekturstudenten anläßlich des Kulturstadt -Festes unter dem Titel 'the dimension between‘ zu workshops versammelt haben. Die ungarischen Teilnehmer haben dieses Monument aufgerichtet, um noch einmal die Aufmerksamkeit auf den Abriß von ca. 8.000 rumänischen Dörfern durch den Partei - und Staatschef Ceausescu zu lenken. In Siebenbürgen (Transsilvanien) befinden sich die letzten ursprünglichen ungarischen Dörfer. Dadurch daß das heutige Ungarn jahrhundertelang durch Türken und Habsburger besetzt war, hat sich in Siebenbürgen, das nur sehr kurzzeitig besetzt war, ungarische Kultur konzentriert. Heute gehört Siebenbürgen zu Rumänien, und dadurch können die Ungarn die Vernichtung ihrer historischen Dörfer nicht verhindern.
Mit der Veranstaltung 'Götterdämmerung der Moderne‘ und einer Auktion von Zeichnungen, die von einer Reihe international bekannter Architekten zur Verfügung gestellt wurden, wird das Treffen am heutigen Sonnabend in der Kongreßhalle abgeschlossen. Ab 16 Uhr werden Arbeitsergebnisse der EASA-Werkstätten präsentiert, um 18 Uhr beginnt eine Podiumsdiskussion. Der Eintritt ist frei.
Text und Foto: Erik-Jan Ouwerkerk
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