: rrrizz - ratz und die Folgen
■ Zu den Einsparungen bei Radio Bremen
Die geplante Streichung des Jugendmagazins rrizz heißt die Aufgabe eines weiteren Fleckchens Farbe bei Radio Bremen, den Verlust von ein bißchen Müpfigkeit in der eintönigen Dauerberieselung mit mehr oder weniger poppiger Musik, unterbrochen von flotten Sprüchen des Moderators. Aber nicht nur rrrizz ist betroffen, in erster Linie werden die eingespart, die bislang als mehr oder minder freie Mitarbeiter für dieses Magazin arbeiteten und die natürlich auch in den anderen Sendungen präsent waren. Das heißt, daß es immer schwieriger werden wird, Themen, die Hintergrundrecherche verlangen, die eben nicht in einer halben Minute abgehandelt werden können, im ersten Programm unterzubringen.
Für meinen Arbeitsbereich als Historikerin bedeutet das letztendlich, aus der Nische des Kulturprogramms überhaupt nicht mehr hinauszukommen - d.h. die Unmöglichkleit, auch den Rundfunk für historisch-politische Bildung zu nutzen. Man faßt sich an den Kopf, wie so letzte Bastionen von nicht -CDU-bestimmten Sendern sich selber zu Erfüllungsgehilfen eben jener konservativen Medienpolitik degradieren, die sie selber sonst lauthals anprangern.
Inge Marßolek
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