: Genossen im Westen gegen Raumfahrt
■ Unterbezirks-Parteitag mischt sich in Wedemeier-Scherf-Kontroverse ein / Sozialpolitik statt „raumfahrtpolitischer Großmannsucht“
„Wir haben auf der Erde genug zu tun. Wir brauchen keine bemannten Raumstationen, um die Katastrophen beispielsweise in der Nordsee zu beobachten. Die ökologischen Schäden müssen beiseitigt werden.“ Gegen rüstungspolitische Milliardenprojekte in der Raumfahrt haben sich am Donnerstagabend die SPD-Delegierten des Unterbezirks Bremen -West ausgsprochen. Gleichzeitig forderten die Delegierten den Bremer Senat auf, gegenüber der Bundesregierung seine Zustimmung zu den Raumfahrtprojekten „Columbus“ und „Hermes“ wie
der zurückzunehmen. Zur Begründung heißt es in dem vom SPD -Ortsverein Neustadt eingebrachten Antrag: „Das Columbus -Projekt der Amerikaner dient offensichtlich militärischen Zwecken; das französische Projekt Hermes ist Bestandteil der Rüstungspolitik der Franzosen.“ Und: „Die Raumfahrtprojekte werden mindestens ein Dritte, eher die Hälfte aller Forschungsmittel des Bundesministeriums für Forschung und Technologie in Anspruch nehmen. Das ist der falsche Weg.“
Indirekt nahmen die Delegier
ten mit ihrer Kritik an den Raumfahrtprogrammen der Bundesregierung auch Stellung zu einer Kontroverse zwischen Bürgermeister Klaus Wedemeier und seinem Stellvertreter Henning Scherf. Während Wedemeier - im Gegensatz zur ablehnenden Haltung der SPD-Bundestagsfraktion - die Raumfahrtprogramme begrüßt hatte, hatte Scherf in der Vergangenheit mehrfach auf die Vordringlichkeit sozialer, arbeitmarktpolitischer und ökologischer Investitionen hingewiesen.
K.S.
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