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Trends rund ums Rad

■ Über Qualitätsräder, Pförtnerblicke und Einstiegsdrogen

Als die Bundesdeutschen Anfang der 80er Jahre das Fahrrad neu entdeckten, wurden 4,6 Millionen Fahrräder pro Jahr verkauft. 1987 war es eine Million weniger, und auch für das laufende Jahr wird mit etwa dreieinhalb Millionen verkauften Fahrrädern gerechnet. Aber: Die Umsatzzahlen in Mark und Pfennig sind dennoch weiter angestiegen, weil die Leute bessere und teurere Fahrräder kaufen.

Der Fahrradmarkt weckt die schönsten Hoffnungen, für die Wirtschaft ebenso wie für alternative Verkehrsplaner und Umweltschützer. Nur der Mengen-Boom ist zurückgegangen. Leidtragende dieser Entwicklung sind die Mofa-Hersteller. Diese allerkleinsten Krafträder sind besonders bei Jugendlichen out. Lieber kaufen sie sich zwei teure Fahrräder: Ein Rennrad für den Asphalt und ein „Mountain -Bike“ für raues Gelände. Ein „Mountain-Bike“, eine Art BMX -Rad für Erwachsene, kostet in der Regel mehr als 1.000 Mark. Dennoch machen solche Räder am Umsatz dieser Saison rund 15 Prozent aus. Sie taugen ja nicht nur für Feldwege: „Damit kann man sogar die schlechten Bremer Fahrradwege schmerzfrei bewältigen“, sagt .. Hahn Klöckner vom „Allgemeinen Deutschen Fahrradclub“ (ADFC). Der ADFC hält den Trend zum schönen, teuren Fahrrad für ungebrochen. Nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch bei gut verdienenden, erwachsenen Autofahrern. Natürlich gibt es eine Hemmschwelle: Ein Angestellter höheren Rangs radelt nicht so leicht am Pförtner vorbei, der ihn sonst nur am Steuer seines Audi begrüßt. Radtouren am Wochenende seien für solche Leute oft die „Einstiegsdroge“, meint Hahn-Klöckner. Aber: Ob Ausflugs-oder Gebrauchsfahrzeug, diese Kunden verlangen ein schickes und zuverlässiges Rad.

mw

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