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Endlos-betr.: "Einmal Tschernobyl und zurück", taz vom 24.8.88

betr.: „Einmal Tschernobyl und zurück“, taz vom 24.8.88

Die Todessehnsucht mancher sich lebensfroh gebärdender Menschen nimmt groteske Formen an: Sie bringt junge Touristen mit Weltverbesserungsanspruch dazu, den schaurigsten Ort der Atommafia freiwillig aufzusuchen: Tschernobyl.

Jeder Atemzug ist nicht nur in der 30-km-Todeszone um Tschernobyl ein Krebsrisiko, sondern auch noch in der 80 km entfernten Stadt Kiew. Wer nur ein Millionstel Gramm Plutonium-239 einatmet, ist schon ein Lungenkrebskandidat (siehe Holger Strohms Standardwerk Friedlich in die Katastrophe). Ganz zu schweigen davon, daß noch x andere, mit der Karzinogenität von Plutonium vergleichbare Radionuklide in der Region Tschernobyl/Kiew herumschwirren. Bodenoberfläche, unzählige Gegenstände und somit logischerweise die Atemluft enthalten Radionuklide des Tschernobyl-Gaus - inklusive der aggressiven Alpha-Strahler wie zum Beispiel Plutonium.

Wird ein an inkorporierten Plutonium-Partikeln verstorbener Mensch im Krematorium verbrannt, so können dieselben Plutonium-Partikel via Abluftkamin die Lungen anderer Menschen erreichen. Pu-Teilchen können also endlos töten.

Reiner Grißhammer, Erlangen

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