: Teure Rettungsaktion
■ US-amerikanische Sparkassen stehen vor der Pleite
Washington (dpa) - Die amerikanische Regierung muß jetzt erneut in die Bresche springen, um finanziell angeschlagene Sparkassen vor dem Untergang zu retten. Wie der Federal Home Loan Bank Board (FHLBB) erklärte, seien Vorkehrungen zur Überführung von neun weiteren Sparinstituten auf zwei gesunde Banken getroffen worden. Der FHLBB, die zur Überwachung der Sparund Darlehensinstitute zuständige Bundesbehörde, will für diesen Zweck eine Finanzspritze von fast einer Milliarde Dollar (rund 1,85 Mrd. DM) gewähren.
Bei der größten dieser Umstrukturierungen geht es um die zahlungsunfähige texanische State Federal Savings and Loan Association in Lubbock, die mit der Merabank F.S.B. in Phoenix (US-Staat Arizona) zusammengelegt wird. Die Einlagenversicherung FSLIC (Federal Savings and Loan Insurance Corp) ist mit mindestens 585 Millionen Dollar dabei, die Merabank investiert lediglich 20 Millionen Dollar.
In einer zweiten Umstrukturierung werden sechs insolvente Institute in den Staaten Minnesota und Iowa auf die Metropolitan Federal Bank of Fargo (North Dakota) übertragen.
Mit den jüngsten Rettungsaktionen hat der Staat in den letzten acht Tagen mehr als acht Milliarden Dollar an Finanzspritzen für die hauptsächlich wegen notleidend gewordener Kredite an den Immobilienund Ölsektor ausgeteilt. Dabei ist die Krise längst nicht gelöst. Der FHLBB geht davon aus, daß die Sanierung der Industrie bis zu 31 Milliarden Dollar verschlingen werde. Private Schätzungen belaufen sich auf 40 bis 60 Milliarden Dollar.
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