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Walesa verteidigt sich gegen Kritiker

■ Polnische Zeitung fordert: Nicht auf Anerkennung von Solidarnosc bestehen / Walesa sieht Round-table-Gespräch als Chance

Warschau/Berlin (afp/ap/taz) - Die polnische Opposition würde einen „historischen Irrtum“ begehen, wenn sie bei den geplanten Gesprächen zwischen der Regierung und Oppositionsführern auf der Legalisierung von Solidarnosc bestehe. Diese Ansicht vertrat die polnische Tageszeitung 'Zycie Warszawy‘ in ihrer Montagsausgabe. Die Behörden müßten sich darauf vorbereiten, „ihre politische Auffassung von der Machtausübung zu ändern“. Das „round-table„-Gespräch sei „vielleicht die letzte Chance“, einen echten Dialog aller maßgeblichen Kräfte der Nation zu beginnen. Ein Mißerfolg könne Polen „eine neue Welle des Protests“ auslösen.

Walesa hatte sich am Sonntag gegen seine Kritiker verteidigt. „Ich habe die Streiks beendet und ich werde die nächsten beenden. Ich habe das Volk nicht verraten, ich habe Solidarnosc nicht verraten und ich werde euch nie verraten“, rief Walesa nach einer Messe in Danzig den dort versammelten 4.000 Menschen zu. Seinen Kritikern aus den eigenen Reihen trat er mit der Behauptung entgegen, er sei mit der Entscheidung, die Streiks zu beenden, einer höheren Notwendigkeit gefolgt. Zum ersten Mal bestehe eine Chance, ernsthaft darüber zu diskutieren, was man in Polen tun könne. Polen brauche jetzt keine Streiks, sondern man müsse miteinander über die schwere Lage des Landes reden. Man solle endlich das geplante „round-table„- Gespräch mit der Regierung als eine „Chance“ begreifen.

Nach Meinung einiger seiner Berater könnten die Gespräche womöglich schon diese Woche beginnen. Walesa hatte am Samstag einer österreichischen Parlamentariergruppe gesagt, man müsse Kompromisse finden, „die in den Grenzen der Möglichkeiten Polens liegen“. Polens Bevölkerung brauche Pluralismus und müsse die Möglichkeit haben, sich auf wirtschaftlichem, gesellschaftlichem und politischem Gebiet pluralistisch zu organisieren.

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