Niemals ungestört

■ Ein IWF-Empfang wird verlegt - zu dicht an Kreuzberg

Offenbar droht der vorgesehene Terminplan des Senats für den Empfangsreigen von IWF- und Weltbanktagungs-Teilnehmern im Sicherheits-Chaos der Polizei unterzugehen. Nach Informationen der taz gibt es für den Regierenden Bürgermeister Diepgen und seine Gäste aus der Hochfinanz kaum noch einen Ort in der Stadt, an dem man „störungsfrei“ unter sich sein kann. So mußte der geplante Empfang „aller Delegationsmitglieder“ (3.500) durch Diepgen und den Weltbankpräsidenten am 25.9. im Museum für Verkehr und Technik jetzt abgesagt und in die Kongreßhalle umgelegt werden. Quasi in letzter Minute haben die Sicherheitsbehörden einen schweren Planungsfehler entdeckt: Das Museum liegt, so die polizeiliche Erkenntnis, in einem völlig „unübersichtlichen Terrain“. Aber damit nicht genug: Die räumliche Nähe zum renitenten Kreuzberg gilt bei den Veranstaltern als ein weiteres Sicherheitsrisiko. Vor allem aber gibt es um das Museum herum Gebiete, auf denen die Polizei keine „Hoheitsrechte“ besitzt: Direkt hinter dem Gelände gehört ein Stück des Brachlandes zur DDR. Und da kann der Senat nichts riskieren: Hunderte von Störern ganz in der Nähe von Politik und Kapital - und das ganz unbehelligt.

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