Reis für zwei Milliarden Menschen mehr benötigt

■ Internationales Institut für Reisanbau (IRRI) veröffentlicht Studie: Boden wird knapp / Mehr besitzende Bauern / Noch höhere Produktivität ist notwendig

Manila (afp) - Im Jahre 2020 werden die Staaten mit überwiegendem Reisanbau zwei Milliarden Menschen mehr zu ernähren haben und daher die Ergiebigkeit ihre Pflanzungen trotz bereits spektakulärer Erfolge in den letzten Jahren weiter erhöhen müssen. Das geht aus einer Studie hervor, die das Internationale Institut für Reisanbau (IRRI) am Montag in Manila veröffentlichte. Nach Berechnungen des Instituts werden 2020 allein in Indien und China jeweils 1,5 Milliarden Menschen leben; Afrika wird 2,3 Milliarden Einwohner haben.

Institutsleiter Klaus Lampe betonte am Montag in Manila anläßlich der Eröffnung eines Internationalen Symposiums über die Probleme der Zukunft, um die Bevölkerung zu ernähren, müsse die Produktion noch wesentlich schneller als in den vergangenen 15 Jahren ausgeweitet werden. Zwar würden die meisten Reisfelder bereits intensiv genutzt, einzige Alternative sei jedoch eine noch größere Ertragssteigerung, da weitere Anbauflächen rar seien. Neben Reis, dem Grundnahrungsmittel für Milliarden Asiaten und Afrikaner, gelte es, andere Nahrungsquellen zu erschließen, um die Versorgung der Bevölkerung und die Kaufkraft in der Dritten Welt zu verbessern, sagte Lampe weiter.

Schwierigkeiten sieht das IRRI-Institut besonders in Asien. Allein hier werde die Zahl der besitzlosen Bauern von heute 300 Millionen auf eine Milliarde im Jahr 2020 ansteigen. Bodenerosion, Dürren und Überschwemmungen bedrohten regelmäßig die Ernten.

Die Folgen haben die Asiaten bereits im letzten Jahr gespürt. Nach den verheerenden Überflutungen auf dem asiatischen Kontinent fiel die Reisernte wesentlich geringer aus als erwartet. Asien konnte sich zwar in den internationalen Reislagern bedienen, die Folge war jedoch ein spürbarer Preisanstieg.