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Go-In gegen Wasserkraftwerk Nagymaros in Wien

Wien (taz) - Tote Fische auf dem Tisch des Vorstandsdirektors: Unter solch „faulen“ Umständen wollte der Chef der österreichischen staatlichen Kraftwerkserrichtungsgesellschaft DOKW nicht mit den 15 Aktivisten der Umweltschutzgruppe Global 2000 diskutieren und verließ empört den Raum. Die Gruppe hatte gestern morgen das DOKW-Büro in der Wiener Innenstadt besetzt, um gegen den Bau des Donaukraftwerks Nagymaros in Ungarn und die österreichische Beteiligung an dem Projekt zu protestieren. Gegen Mittag wurde das Büro von der Polizei geräumt. Verletzt oder festgenommen wurde niemand.

Um ihrer Forderung nach Einstellung des Wasserkraftwerksprojekts Nachdruck zu verleihen, schütteten die BesetzerInnen tote Fische auf eine Plastikplane über den Schreibtisch des DOKW-Chefs. Die Errichtung des Donaukraftwerkes Nagymaros, so ein Sprecher von Global 2000 in einer anschließenden Pressekonferenz, zerstöre eine der wichtigsten Kulturlandschaften Ungarns. Außerdem gefährde der Stausee die Trinkwasserversorgung Budapests.

Der Abgeordnete der österreichischen Grünen, Walter Geyer, berichtete, daß geheime Meinungsumfragen in Ungarn eine Ablehnung gegen das Projekt von 60 Prozent ergeben hätten. In diesem Zusammenhang forderte Global 2000 auf, die geplante Großdemonstration am 12.September in Budapest zu unterstützen. An diesem Tag wird über das Projekt im ungarischen Parlament abgestimmt.

Die Umweltschützer von Gobal 2000 wollen ihre Aktionen mit Mahnwachen in der Wiener Innenstadt bis Freitag fortsetzen.

Oliver Lehmann

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