: Zwischen Tölpeln und Vampiren
■ V O R L A U F
(„Unbekanntes Galapagos“, ARD, Freitag, 13.15 Uhr) Bisher hatte es nur wenige Beobachter gegeben, die von ungewöhnlichen Entwicklungen auf der kleinen Insel Wenman im Galapagos-Archipel vor der Küste Ecuadors berichten konnten: Sie hatten kleine graue Darwinfinken auf großen weißen Maskentölpeln sitzen sehen, die wie Vampire den Seevögeln Blut abzapften.
Erstmalig ist es jetzt dem Biologen Friedemann Köster gelungen, mit umfangreicher Film- und Fotoausrüstung die schwer zugängliche Insel zu betreten und die merkwürdigen Blutsauer mit der Kamera zu beobchten. Er konnte damit die wenigen, versteckten Berichte bestätigen: Die schon von Charles Darwin wegen ihrer Intelligenz und ihres Werkzeuggebrauchs geschätzten Finken haben gelernt, den Tölpeln an den Federkielen ihrer Schwingen Blut abzuzapfen. Die weißen Vögel empfinden keinen Schmerz dabei. Sie stört offenbar nur der rote Blutfleck, den sie durch Baden zu entfernen versuchen.
Eine weitere Beobachtung: Die Finken betätigen sich erfolgreich als Eierdiebe in Tölpelnestern. Auch dieses ungewöhnliche Verhalten konnte Friedemann Köster dokumentieren.
Kurz vor Verlassen der Insel übernahm seine Frau, Heide Köster-Stoewesand, die Kamera und hielt eine der erstaunlichsten Begebenheiten dieses Besuches fest: Mehrere Darwinfinken versuchten, auch dem Wissenschaftler an Armen und Beinen Blut abzuzapfen. Friedemann Köster hatte ihnen eine blutende Wunde am Arm gewissermaßen angeboten. Die kleinen Vampirfinken zögerten keinen Augenblick, dieses Angebot anzunehmen.
WDR-Pressetext
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