50 Jahre BBC auf deutsch

■ Vor 50 Jahren funkte BBC erstmals Nachrichten nach Nazi-Deutschland / Jubiläums-Ausstellung in der Bremer Bank

Als Hugh Greene, der erste Chef des deutschsprachigen Programms von BBC, nach dem Krieg durch die zerstörten deutschen Städte ging, erkannte ihn niemand. Erst, wenn er den Mund aufmachte, drehten sich manche auf der Straße um: Die Stimme kannten sie vom heimlichen Abhören des „Feindsenders“.

Vor 50 Jahren, am 27. September 1938, sendete BBC zum ersten mal in deutscher Sprache. Deshalb war der jetzt amtierende Chef des deutschsprachigen Dienstes, Victor Price, war gestern in Bremen und eröffnete in der Kassenhalle der Bremer Bank am Domshof eine Wanderausstellung. Fotos, Schrifttafeln und kurze Videos informieren neugie

rige BremerInnen bis zum Freitag über die Arbeit des Senders im zweiten Weltkrieg und bis heute. Wer die Ausstellung betritt kann ein riesiges, altertümliches Mikrophon nicht übersehen. Das hing damals über dem hölzernen Studiotisch, durch dieses Gerät gingen Kriegs-und andere Nachrichten sowie politische Kommentare zu den heimlichen deutschen Hörern.

Den deutschen Dienst gibt es noch heute, und Zweck der Wanderausstellung für BBC ist „Publicity“, wie Victor Price gestern sagte, um neue Hörer zu gewinnen. Mit deutschsprachigen Korrespondenten hat BBC ein weltweites Netz aufgebaut.

mw