PCB - wie es beliebt

■ Austausch PCB-haltiger Leuchtstofflampen Ermessenssache

Aufgrund einer Stellungnahme des Bundesgesundheitsamts, die die Berliner Gesundheitsverwaltung aufgriff, wird jetzt allen Senatsdienstellen, Bezirken und Behörden empfohlen, auch intakte PCB-haltige Kondensatoren in Leuchtstofflampen generell und vorsorglich auszutauschen. Die als Isoliermittel in diesen Bauteilen eingesetzten flüssigen polychlorierten Biphenyle gelten unter anderem als krebserzeugend. Es bleibt jedoch den jeweiligen Hausherren öffentlicher Gebäude vor Ort überlassen, ob sie die Gefahr durch PCB ernstnehmen und der Empfehlung folgen oder nicht. Eine rechtliche Handhabe, jemanden zum Austausch zu verpflichten, so erläuterte Gesundheitssenatssprecher Schültke diese mißliche Situation, gebe es eben nicht. Es könne daher schon passieren, räumte er auf Befragen ein, daß zum Beispiel die Kitas in einem Bezirk die potentiell gefährlichen Kondensatoren entfernten, während dies im Nachbarbezirk für überflüssig gehalten werde. Bei defekten Kondensatoren, aus denen das PCB in den Raum tropft, gebe es diesen Ermessensspielraum nicht; sie müssten vorsorglich ausgetauscht werden (taz berichtete). Nachdem bereits vergangene Woche ein Klassenraum der Grunewaldschule geschlossen worden war, weil dort PCB aus Lampen ausgetreten und sogar Löcher in die Plastik-Lampengehäuse gefressen hatte, machte gestern eine private Kita in der Delbrückstraße eine ganze Etage aus dem gleichen Grunde vorübergehend dicht. Dort seien, so teilte der AL -Gesundheitsstadtrat in Wilmerdorf, Spatz, nach einer Begehung mit, an 19 Lampen defekte Kondensatoren gefunden worden. Der Kitabetreiber habe sich aus Verantwortung gegenüber den Kindern freiwillig bereiterklärt, die Dinger schnellstens auszutauschen.

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