Zank um Abtreibungs-Finanzierung

Bonn (ap) - In der FDP-Bundestagsfraktion herrscht Befremden über den Beschluß des Koalitionspartners CDU/CSU, die Regelungen zur Krankenkassen-Finanzierung von Schwangerschaftsabbrüchen in der Reichsversicherungsordnung (RVO) zu belassen, statt sie wie die übrigen Bestimmungen der Gesundheitsreform ins Sozialgesetzbuch zu übernehmen. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Mischnick betonte gestern: „Eine Rechtsänderung gibt es mit uns nicht.“ Hintergrund ist die Weigerung von rund 30 Unionsabgeordneten, einem Gesetz zuzustimmen, in dem eine „Abtreibung auf Krankenschein“ zugestanden würde. Nach Gesprächen zwischen den Kritikern und dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion, Dregger, hatte die Unionsfraktion als Kompromiß beschlossen, die Bestimmung über Abtreibungen unverändert in der RVO zu belassen. Mischnick erklärte, seine Fraktion stoße sich vor allem daran, daß nicht zuvor ein Gespräch zwischen den Experten beider Fraktionen stattgefunden habe. Dieses Koalitionsgespräch soll nun nach Angaben aus informierten Kreisen morgen nachgeholt werden. Kommentar auf Seite 4