UNVERBREMT: Maßloser Aufwand
■ Die Justizministerkonferenz tagte im Bremer Park-Hotel
Auf der Pressekonferenz der Justizminister muß den Bremer Gastgeber Kröning der Teufel geritten haben. „Lücken“ und „Vollzugsdefizite“ gebe es im Umweltrecht, meinte er. Nicht in Nordrhein-Westfalen, kam prompt der Einspruch, nicht in Bayern. In Bonn werde ein „maßloser Aufwand“ für die Umwelt getrieben, versichert der Staatssekretär. Scharfe Ermahnung an den Bundesjustizminister, „möglichst bald“ Gesetzesvorschläge zu unterbreiten? Das war nicht Konsens.
Stapelweise Beschluß-Papiere zeigen, was geleistet wurde. „Erörtert“ wurde, daß „in zunehmenem Maße Jugendliche unbefugt Computerprogramme vervielfältigen“. Beschlossen wurde, dafür zu „sorgen“, daß die „Rechtspfleger.. in der Öffentlichkeitsarbeit sachgerecht Berücksichtigung finden“. Die Justizminister und –senatoren nehmen, in aller Form, einige Berichte „zur Kenntnis“, sie begrüßen, daß sich Arbeitsgruppe xy gebildet hat.
Die Hoteldiener, ein wenig aus dem 19. Jahrhundert herübergestaubt, tragen Taschen heraus und machen Bückling, die Chauffeure setzen die Phalanx der Staatskarossen in Bewegung, der Polizeibeamte mit geschulterter Schnellfeuer –Waffe hat Feierabend – die Kulissen des Staates können abgebaut weden.
Klaus Wolschner
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen