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Jugoslawischer Kader tritt zurück

Belgrad (afp) - Der hochrangige Führer des „Bundes der Kommunisten Jugoslawiens“, Franz Setinc, hat am Montag in einem von der jugoslawischen Nachrichtenagentur 'Tanjug‘ veröffentlichten Brief seinen „unwiderrufbaren Rücktritt“ vom Parteipräsidium erklärt. Dieser für jugoslawische Politiker ungewöhnliche Schritt ist eine erste direkte Folge der politischen Krise, die die Spannungen in der autonomen Provinz Kosovo ausgelöst haben. Am Wochenende hatten erneut fast 500.000 Menschen gegen die Unterdrückung von Serben und Montenegrinern in der überwiegend von Albanern bewohnten Provinz demonstriert. Seit fast drei Monaten organisieren nationalistische Kreise in Serbien und Montenegro, Wojwodina und Kosovo Kundgebungen gegen die Situation in Kosovo. Dabei war unter anderem die Forderung zu hören, die „albanischen Einwanderer zu vertreiben“.

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