: Pfui für "10-Mord-Scheine"
■ Bremer Anti-IWF-Demo-Abschluß unter "einschließender Begleitung" Autonomer Marsch gegen Multis, Macker und Mehrwert / Heute Abschlußfete
Viel schwarzes Leder gab es gestern abend, als 300 BremerInnen ihren Protest zum Abschluß der Berliner Tagung des Internatinalen Welt-Währunsfonds ihren Protest gegen Imperialismus, Kapital und Patriarchat demonstrierten. Denn fast ebensoviele mit Helmen und Knüppeln ausstaffierte Polizisten schlossen den Demonstrationszug ein. Die Polizeiführung hatte die Aufhebung der „einschließenden Begleitung“ für den Fall angeboten, daß die DemonstrantInnen sich entmummten.
„Gegen Multis, Macker,
Mehrwert“, stand auf einem großen Transparent, „für den Kommunismus“. Aus Berlin hatten DemonstrantInnen die neuen Anti-IWF-Parolen mitgebracht: „Krieg dem Wirtschaftskrieg, Kampf um Befreiung bis zum Sieg.“ Ein jüngerer Demonstrant führte eine kleine Tafel mit, auf der schlicht „Pfui“ stand. Andere verteilten „10-Mord-Scheine“ mit dem Aufdruck: „Geld regiert die Welt! IWF - Weltbank.“ Bei der Auftaktkundgebung am Goetheplatz forderte ein Redner die sofortige Freilassung der Bremer Familie Güler aus dem türkischen
Knast. Anschließend ergänzte die türkische Gruppe „Revolutionärer Weg“: „Freiheit für alle Gefangenen“.
Bei der Zwischenkundgebung in der Obernstraße gab es Applaus für die 1.800 Hamburger GenossInnen, die zur gleichen Zeit, ebenfalls unter „einschließender Begleitung“ an der Alster entlang zogen.
Ase
In der HfT-Mensa findet heute (Freitag) abend eine Fete statt. Motto: „Rock gegen Reiche. Gegen IWF und Alltagsterror.“ Beginn: 19.00 Uhr.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen