Schafferinnen gerügt

■ Eine tunesische Bremerin kritisiert den Umgang der SPD-Frauen mit Ausländerinnen: „Eine Alibigeschichte“

Jedes Jahr laden die Bremer SPD-Frauen eine andere benachteiligte weibliche Bevölkerungsgruppe zu Tisch. Diesmal waren es über dreißig Ausländerinnen, die am Donnerstag abend gemeinsam mit den Genossinnen beim „Schafferinnen-Mahl“ tafeln durften. Doch zumindest eine der ausländischen Gäste, die tunesische Bremerin Sadia Ghelala -Schlinke, ist ungehalten über den Verlauf des Abends: „Das war eine reine Alibigeschichte. Erst sind wir nicht reif für das Wahlrecht. Dann bitten uns die SPD-Frauen um unsere Meinung. Aber in dem Moment, wo wir reden wollen, kommen wir nicht zu Wort.“

Nachdem die Hamburger Gast

referentin ihre Rede zur Situation der ausländischen Frau beendet hatte, war die Debatte allein von deutschen SPD -Frauen bestimmt worden. Diese stritten darüber, ob das rassistische Südafrika nun boykottiert werden solle oder nicht. Als sich die ausländischen Schwestern schließlich vehement zu Wort meldeten, um mit den SPD-Frauen ins Gespräch zu kommen, war die Debattenzeit zu Ende. Eine kurdische Volkstanzgruppe sollte ihre Vorführungen beginnen.

Sadia Ghelala: „Aber dem blöden Bürgerschaftspräsidenten Klink haben sie eine Viertelstunde Redezeit eingeräumt, damit er sich wie ein Hahn im Korb fühlen konnte.“

B.D.