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Erste Aids-Tote in der Sowjetunion Anzeige gegen fahrlässige Ärzte

Moskau (dpa) - Der Aids-Tod einer Leningraderin hat in der UdSSR Bestürzung und eine Diskussion über die Verbreitung der Krankheit ausgelöst. Juri Fjodorow vom sowjetischen Gesundheitsministerium stellte am Dienstag in der 'Sowjetskaja Rossija‘ die Frage, ob es nicht noch mehr Aids -Todesfälle gebe. Im Zusammenhang mit dem Tod der 29jährigen Olga Gajewskaja hätten sich „Schlamperei“, „Sorglosigkeit und Inkompetenz“ gezeigt. Die Leningrader Staatsanwaltschaft habe gegen die Ärzte Strafanzeige wegen Fahrlässigkeit gestellt. Frau Gajewskaja war im September an einer akuten Lungenentzündung gestorben. In den Monaten vor ihrem Tod hatte sie zwölf Kilo abgenommen. Obwohl also klare Anzeichen für eine Aidsinfektion vorgelegen hätten, sei der Virus erst bei der zweiten Blutuntersuchung entdeckt worden. Die endgültige Diagnose sei erst nach dem Tod der Frau gestellt worden. In der UdSSR wurden in den letzten Jahren 412 Virusträger festgestellt. Die meisten von ihnen seien Ausländer gewesen.

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