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Neue Gefahren für Frauen

■ SPD-Antrag für Reproduktionstechnologien / Feministische Kritik an künstlicher Befruchtung als neue Form von Gewalt gegen Frauen führt zu keinem konkreten Verbotsvorgaben

Die Einstellung der Förderung der Reproduktionstechnologien bis ihr Gefahrenpotential abgeschätzt werden kann, ist Kernstück des Antrags der SPD über „Methoden und gesellschaftliche Auswirkungen von künstlicher Befruchtung“. Der Antrag - bereits am 14. Oktober in das Abgeordnetenhaus eingebracht - wurde von der Leiterin der SPD -Gleichstellungsstelle, Helga Korthaase, jetzt nochmals als das „politische Ergebnis“ der SPD-Anhörung vom Februar diesen Jahres vorgestellt. Die Beiträge des Hearings sind soeben als Dokumentation erschienen. Daran teilgenommen hatten unter anderem Prof. Spielmann vom Bundesgesundheitsamt und Vertreterinnen feministischer Gesundheitsprojekte. Letztere hatten die Methoden der künstlichen Befruchtung (In-Vitro-Fertilisation, IVF) als „Techniken, die die Frau verletzen“ und als „neue Form von Gewalt gegen Frauen“ kritisiert.

Obwohl diese Kritik teilweise übernommen wurde, und Frau Korthaase deutlich machte, daß der Kinderwunsch von Frauen als „Vorwand für Experimente“ diene, die den „Einstieg in die gentechnischen Folgetechniken wie Embryonenforschung, Gentherapie und deren kommerzieller Ausnutzung“ bedeuten, sind in dem jetzt vorliegenden Antrag keine konkreten Vorgaben in bezug auf ein Verbot von IVF gemacht. Der Antrag beschränkt sich statt dessen auf die Forderung nach einer Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Forschung, Entwicklung und Anwendung der Reproduktionstechniken in Berliner Kliniken und Labors sowie nach einem Moratorium für Forschungsgelder. Insbesondere sollen in dem vom Senat zu erstellenden Bericht die „gesundheitlichen, psychischen und psychosomatischen Folgewirkungen für Frauen“ problematisiert werden.

lu

Die Dokumentation „Reproduktionstechnologie. Was bedeutet die neue Fortpflanzungmedizin für Frauen?“ ist über die Gleichstellungsstelle der SPD-Fraktion, Müllerstr. 163, 1000 Berlin 65, Tel.-Nummer: 496 21 56 kostenlos zu erhalten.

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