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Berlin liegt in Europa

■ Tagung der sozialistischen Parteivorsitzenden im Reichstag begann am Sonnabend / Berlin als Ost-West-Drehscheibe, Scharnier und Berliner Zimmer

Ganz Berlin als „Berliner Zimmer“, als zentral gelegener Durchgangsraum, von dem alle anderen Zimmer abzweigen, so stellt sich der Berliner SPD-Vorsitzende Walter Momper die Rolle der Stadt in einer europäischen Gesamtarchitektur vor. Auf der gestern begonnenen Tagung der sozialistischen und sozialdemokratischen Parteivorsitzenden der EG -Mitgliedsländer und der Freihandelszone EFTA sprach Momper davon, daß für Berlin der Prozeß der europäischen Einigung die Zukunftsfrage schlechthin sei. Die besondere Lage der Stadt müsse nun eher als Chance denn als Nachteil genutzt werden.

Momper hält dafür die Anerkennung bestehender Grenzen und die Respektierung der Funktion Ost-Berlins als Hauptstadt der DDR für notwendig. Gleichzeitig betonte er die Bindung des Westteils der Stadt an die Bundesrepublik. Damit Berlin zu einer Ost-West-Drehscheibe werden könne, müsse der Reformprozeß in den Ländern des Ostblocks voranschreiten. Durch mehr Handel und weniger Rüstung könne das europäische Haus seine Türen immer weiter öffnen.

Über die Einbeziehung Berlins in die europäische Integration redete auch der SPD-Bundesvorsitzende Hans Jochen Vogel. Von der Entwicklung guter Beziehungen der EG -Länder zu den Ländern des östlichen Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) würde nicht zuletzt Berlin profitieren. Für Vogel hat Berlin dabei die Funktion eines „Scharniers“. An der Konferenz im Reichstag nehmen 21 Parteien aus 18 Ländern teil. Zu den prominentesten Gästen gehören die Regierungschefs von Schweden und Österreich und der Präsident der EG-Kommission Jacques Delors.

RiHe

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