piwik no script img

Keine Männerpatrouillen-betr.: "Patrouillen gehen weiter", taz vom 2.11.88

Betr.: „Patrouillen gehen

weiter“, taz vom 2.11.88

Männer dürfen Frauen nicht vor Männern schützen, das sei ironisch. Gratulation. Spitzenidee. Männer dürfen wahrscheinlich auch bald keine Antifaschisten mehr sein, weil A.Hitler ein Mann war, das ist dann ja auch ironisch, gelle? Ich frage mich allen Ernstes, ob diese Frauen, von denen in dem Artikel die Rede war, nur ein aufgeblasener Haufen von Wichtigtuerinnen ist, die mit ihren wunderschön auswendig gelernten Phrasen hausieren gehen wollen, oder ob sie effektiv etwas zum Schutz der Frauen aus dem Kiez installieren wollen. Meine Freundin findet es übrigens gar nicht ironisch, wenn ich sie bei nächtlichen Gängen begleite. Oder sollte ich, wenn vor meiner Haustür eine Frau vergewaltigt wird, milde lächelnd daran vorbeigehen, nur weil mir durch ein y-Chromosom die Legitimation fehlt, den Typen fertigzumachen? Kommt ihr noch klar?

Ole Oldigs, Berlin 61

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen