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Von der Weichsel an die Weser

■ Rundfunkrat wählte Rüdiger Hoffmann (SPD) zum neuen Fernsehchef und Peter Dany (CDU) zum neuen Verwaltungsdirektor / Neuer Fernsehchef mit altem Programm zufrieden

Ein „Alt-68er“ (Eigeneinschätzung) wird neuer Fernsehdirektor von Radio Bremen. So will es der Rundfunkrat, der am Dienstag nach ganztägiger Sitzung Rüdiger Hoffmann zum Nachfolger von Werner Conrad für den 13.000 Marks-Job wählte.

Der 45jährige Hoffmann stellte sich dem Rundfunkrat als Mann vor, der journalistisch alles gemacht habe, was man machen könne. Er selbst sei noch nicht auf die „Droge Popularität“ angewiesen. Deshalb wolle er jetzt von der Weichsel an die Weser, um den Arbeitsplatz Bildschirm

mit dem Schreibtisch zu vertauschen. In die Redaktionen will der neue Chef nicht reinreden. Neue Akzente im Bremer Fernsehprogramm wird es unter Hoffmann wohl nicht geben. Zumindest ist der Neue mit dem, was er in Bremen vorfindet, hochzufrieden.

Auf dem Bildschirm war SPD-Mitglied Hoffmann fünf Jahre als Moderator der Tagesthemen zu sehen, ehe er 1987 als Fernsehkorrespondent nach Warschau wechselte. Über seine neue Tätigkeit hat sich Hoffmann bereits 1972 Gedanken gemacht. Damals promovierte er mit einer Arbeit

über die Entwicklung von Machtstrukturen im Westdeutschen Rundfunk.

Neuer Verwaltungschef des Senders wird der ebenfalls 45jährige Peter Dany, zur Zeit noch Abteilungsleiter im Kieler Umweltministerium. Das CDU-Mitglied hat eine 10jährige Beamtenkarriere im Dienste von Stoltenberg und Barschel hinter sich. So war er unter anderem mehrere Jahre in Barschels Senatskanzlei tätig, ehe er 1986 als Vertreter des Kieler Bonn-Beauftragten in die Bundeshauptstadt ging.

hbk

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