Neukölln sagt „Nein“

■ BVV schloß sich Dringlichkeitsantrag der AL zum geplanten Bau der Landesturnschule in der Hasenheide an

Wenn es nach dem Willen der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung geht, scheinen die Pläne des Berliner Turnerbundes (BTB), in der Hasenheide eine „multifunktionale Halle“ zu bauen, vorerst gescheitert. Einen Dringlichkeitsantrag der Neuköllner AL-Fraktion, in dem das Bezirksamt beauftragt wurde, „mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln den Bau einer 'Landesturnschule‘ in der Hasenheide zu verhindern“, nahmen die Kommunalpolitiker mit den Stimmen aller Parteien an. Diese Entscheidung fiel am Mittwoch abend.

Wie berichtet, hatte der Vorstoß des BTB-Präsidenten Günter Langrock, am Jahndenkmal ein Großbauprojekt zu starten, weil dort die „Gründungsstätte der Deutschen Turnerbewegung“ sei, für reichlich Wirbel gesorgt. In einer darauf erfolgten Stellungnahme hatte Schul- und Sportsenatorin Laurien die öffentliche Forderung Langrocks als „nicht einmal geschickten Überrumpelungsversuch“ bezeichnet.

Neuköllns Baustadtrat Branoner, der baurechtlich zuständig für das Projekt wäre, äußerte sich zufrieden über das Votum der Versammlung. „Für die Hasenheide lehne ich ja bekanntlich ein solches Projekt ab.“ Auf eine mündliche Anfrage der SPD hatte Branoner in der BVV erklärte, er habe mit dem Turnerbund nur über den Umbau der historischen Halle, die derzeit vom Gartenbauamt genutzt würde, gesprochen. Es sei in der Planung, diese Stätte zum Gedenken an Turnvater Jahn umzugestalten. Außerdem wies Branoner darauf hin, daß er die Verantwortlichen des BTB für den 19. Dezember eingeladen habe. „Dort werde ich sicher mehr erfahren.“

Th.D./hosch